- Kartesische Koordinaten
- auch rechtwinkelige Koordinaten genannt, sind das gebräuchlichste
Hilfsmittel, um die Position von Punkten in der
Zeichenebene und im dreidimensionalen Raum
durch Zahlen auszudrücken. Ein kartesisches Koordinatensystem
setzt die Wahl von aufeinander normal
stehenden Koordinaten-Achsen voraus.
- In der Ebene sind die Koordinaten als Abstände von den (zwei) Achsen
definiert. Werden die Achsen mit
x und
y bezeichnet, so ist die
x-Koordinate eines Punktes sein
Abstand von der y-Achse und umgekehrt.
Hat ein Punkt P
die x-Koordinate 3 und die
y-Koordinaten 2
(kurz:
x = 3 und
y = 2), so wird dafür
P (3, 2)
oder
P (3 / 2)
geschrieben. Seine Position ist durch das Zahlenpaar (3, 2) eindeutig festgelegt:
Er kann (stellen Sie sich ein Blatt Papier vor)
vom Ursprung aus erreicht werden,
indem zuerst entlang der x-Achse um 3 Einheiten
nach rechts
(d.h. in die positive x-Richtung),
und dann parallel zur y-Achse um
2 Einheiten nach oben
(d.h. in die positive y-Richtung)
"gegangen" wird. Ist die x-Koordinate
eines Punktes
negativ, so muß nach links
(in die negative x-Richtung), ist seine
y-Koordinate negativ, so muß nach
unten (in die negative y-Richtung)
gegangen werden.
Die Reihenfolge kann umgedreht werden
(zuerst in y-, dann in
x-Richtung), wodurch ein Rechteck entsteht,
das auf zwei Seiten durch die Achsen, auf zwei Seiten durch
die Koordinatenlinien durch
P begrenzt wird.
- Im Raum werden drei Achsen verwendet (und oft mit den Buchstaben
x, y und
z bezeichnet).
Hat ein Punkt Q die Koordinaten
x = 4,
y = 5 und
z = 6,
was auch als
Q (4, 5, 6)
oder
Q (4 / 5 / 6)
geschrieben wird, so kann er vom Ursprung aus erreicht werden, indem nacheinander
um 4, 5 und 6 Einheiten in die positive
x-,
y- und z-Richtung
vorgerückt wird. Ist eine Koordinate eines Punktes negativ, so muß in die entsprechende
negative Richtung gegangen werden.
Ein anschauliches Bild aus dem Alltag: Die Koordinaten eines Punktes in einem Zimmer
sind seine Abstände von zwei (nicht-gegenüberliegenden) Wänden und vom Fußboden.
Ist der Fußboden die
xy-Ebene,
so hat ein Punkt unter dem Fußboden eine negative
z-Koordinate.
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Hinter diesen Konstruktionen steckt die Tatsache, daß Ebene
(mathematisch R2)
und dreidimensionaler Raum
(mathematisch R3)
als das kartesische Produkt von zwei bzw. drei
Kopien der Zahlengeraden R
definiert werden können (siehe auch Zahlenpaare,
Zahlentripel und n-Tupel).
Jede der zwei oder drei Koordinaten eines Punktes
gehört zu einer dieser Kopien. Insofern sind die kartesischen Koordinaten
besonders "natürliche". (Dabei ist allerdings zu bedenken, daß es viele
zueinander verdrehte kartesische Koordinatensysteme gibt, man sich aber
üblicherweise auf eines als bevorzugtes einigt).
Die obigen Konstruktionen können ohne Weiteres auch auf höherdimensionale Räume
übertragen werden.
Achtung: Die Symbole
x,
y usw. können,
müssen aber nicht verwendet werden.
Neben kartesischen werden auch andere
Koordinatensysteme
verwendet.
- Kartesisches Produkt
- Das kartesische Produkt
zweier Mengen A und B ist die Menge aller geordneten Paare
(a, b) mit a Î A und b Î B. In Formeln:
A × B = { (a, b) | a Î A, b Î B }. |
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Analog ist A × B × C die Menge aller Tripel aus Elementen
der drei Mengen A,
B und C.
Das kartesische Produkt wird z.B. dazu benützt,
um die Ebene (Zeichenebene) als kartesisches Produkt zweier Geraden
(Zahlengeraden) zu konstruieren.
Mathematisch gesehen ist die Ebene die Menge aller reellen Zahlenpaare, und
es gilt R2 = R × R.
Analog gilt für den dreidimensionalen Raum
R3 =
R × R × R, und auch
höherdimensionale Räume
(allgemein spricht man vom Rn)
können so definiert
werden.
- Kehrwert
- auch reziproker Wert genannt. Der Kehrwert einer Zahl x
ist jene Zahl, deren Produkt mit
x gleich 1 ist.
Ein solcher Wert existiert nur, wenn
x ¹ 0 ist.
Er ist dann genau
1/x ,
d.h. der Quotient aus 1 und
x.
Der Kehrwert von Elementen, die von 0 verschieden sind, kann innerhalb der Mengen
der reellen,
rationalen, und komplexen
Zahlen gebildet werden,
jedoch nicht innerhalb der
ganzen Zahlen (mit Ausnahme der Zahlen -1 und 1) und der
natürlichen Zahlen (mit Ausnahme der Zahl 1).
- Klammern auflösen
- Siehe Distributivgesetz.
- Kleine Lösungsformel
-
Eine quadratische Gleichung, die in der Form
x2 +
p
x +
q = 0
gegeben ist, hat die Lösungs-Kandidaten
x1,2 = - p/2 ± |
| ________ Ö p2/4 - q
|
. |
|
Im Rahmen der reellen Zahlen existieren diese Ausdrücke nicht
immer:
Je nachdem, ob die unter dem Wurzelzeichen stehende Zahl
p2/4 -
q
negativ, 0 oder positiv ist, hat die Gleichung keine, eine oder
zwei Lösungen.
Im Rahmen der komplexen Zahlen existieren beide Größen immer: Ist
p2/4 -
q ¹ 0,
so existieren zwei verschiedene Lösungen, ansonsten nur eine einzige.
Siehe auch Vieta'scher Satz.
- Kleiner, kleiner-gleich
- Siehe
Ordnung der reellen Zahlen.
- Kleinstes gemeinsames Vielfaches (kgV)
- Zwei oder mehrerere natürliche Zahlen besitzen
viele
gemeinsame Vielfache (z.B. ihr Produkt).
Um das kleinste dieser
Vielfachen zu ermitteln, wird die Primfaktorzerlegung
benützt.
Beispiel: Das kgV der Zahlen 36 und 120.
Primzahlzerlegung der beiden Zahlen:
36 = 22 ×32,
120 = 23 × 3 × 5.
Das kgV ist 23 × 32 × 5 = 360
(es muß immer die größere Hochzahl genommen werden. Dabei sind
die Primfaktoren 3 und 5 als 31 und 51
und das Fehlen des Primfaktors 5 in 36 als
50 zu interpretieren).
Das kgV spielt beim Bruchrechnen eine
Rolle.
- Koeffizient
- heißt Vorfaktor. Damit wird im Allgemeinen eine Zahl
verstanden, die innerhalb eines Terms eine
Variable
oder einen Teil-Ausdruck multipliziert. So spricht man von
Koeffizienten eines Polynoms.
Aber auch bei Ausdrücken wie
2 ( u2 + 1 ) - 3 ( u2 - 1 )
oder
4 + 1/x - 5 ( y4 - z4 )
werden die auftretenden Zahlen (im ersten Beispiel: 2, -3;
im zweiten Beispiel: 4, 1, -5)
gelegentlich als Koeffizienten
bezeichnet.
- Kommutativgesetz der Addition
-
ist die Aussage, daß es beim Addieren von
Zahlen nicht auf die Reihenfolge ankommt:
x + y = y + x
für alle
x, y.
- Kommutativgesetz der Multiplikation
-
ist die Aussage, daß es beim Multiplizieren von
Zahlen nicht auf die Reihenfolge ankommt:
x y = y x
für alle
x, y.
- Komplementärmenge
-
Ist A eine Menge
und B eine Teilmenge
von A (d.h. B Í A), so erhält man
die Komplementärmenge (kurz: das Komplement) von A in bezug auf B, indem
alle Elemente von B aus A entfernt werden:
A \ B = { x Î A | x ist nicht Element von B } = { x Î A | x Ï B }. |
|
Andere Schreibsweisen für diese Menge sind
A ~ B und, etwas schlampig, aber umso einprägsamer, A - B.
Diese Konstruktion wird oft dazu benützt, um aus einer Menge einige wenige
Elemente zu entfernen.
Beispiel: R \ {0} ist die Menge aller von Null
verschiedenen reellen Zahlen (sie wird
R*
genannt).
- Konstante Funktion
- auch Funktion nullter Ordnung genannt, ist eine
Funktion, die jedem Wert der
unabhängigen Variablen ein- und denselben Funktionswert zuordnet:
x ®
c, wobei
c fix vorgegeben
ist.
- Koordinaten
- Siehe
Koordinatensystem.
- Koordinaten-Achsen
- kurz Achsen, sind die Grundlage geradliniger
Koordinatensysteme.
- In der Zeichenebene ist ein "Achsenkreuz" durch zwei
Geraden definiert, die einander in genau einem Punkt
(dem Ursprung) schneiden. Jede der beiden Achsen bekommt eine
Orientierung (eine "Richtung"), die zeichnerisch durch einen Pfeil angedeutet wird.
Stehen die beiden Achsen aufeinander normal, so handelt es sich um ein
kartesisches, ansonsten um ein schiefwinkeliges
Koordinatensystem.
Im kartesischen Fall - der der weitaus häufigste ist - wird üblicherweise die
erste Achse "horizontal" gewählt, ihre Orientierung nach "rechts",
die zweite Achse wird "vertikal" gewählt, ihre Orientierung
nach "oben". (Denken Sie bei diesen Begriffen an ein Blatt Papier!)
Die erste Achse wird auch Abszisse, die zweite Ordinate genannt.
Bildlich gesprochen, statten die beiden Achsen die Ebene mit einem "Mittelpunkt" (dem Ursprung)
und einem Kompaß aus.
- Im dreidimensionalen Raum müssen drei Geraden gewählt werden, die einander in
genau einem Punkt (dem Ursprung) schneiden. Stehen sie paarweise aufeinander normal, so handelt
es sich um ein kartesisches, ansonsten um ein schiefwinkeliges Koordinatensystem.
- Diese Konstruktionen übertragen sich in analoger Weise auch auf höherdimensionale
Räume.
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Als Bezeichnungen für die Achsen werden oft die Buchstaben
x und
y
(im räumlichen Fall zusammen mit z)
verwendet (obwohl auch andere möglich sind). Man spricht dann
von der x-Achse,
von der positiven x-Richtung, d.h. der Richtung,
in die der Pfeil der x-Achse weist,
und - etwas schlampig - von der
positiven x-Achse, d.h.
jeder Hälfte der x-Achse, die im Ursprung beginnt
und in die positive x-Richtung verläuft.
Die jeweiligen Gegenstücke werden als negative
x-Richtung und
negative x-Achse bezeichnet, und dasselbe gilt für alle Achsen
eines Koordinatensystems.
Diese Begriffe dienen dazu, sich in der Ebene oder im Raum zurechtzufinden und
die Position von Punkten in Zahlen (Koordinaten) auszudrücken. (Das wird unter den
Stichworten kartesische
und schiefwinkelige
Koordinaten genauer besprochen).
- Koordinaten, geradlinige
- Siehe geradlinige Koordinaten.
- Koordinaten, kartesische
- Siehe kartesische Koordinaten.
- Koordinaten, krummlinige
- Siehe
krummlinige Koordinaten.
- Koordinatenlinien
- sind jene Kurven in einem
Koordinatensystem, entlang derer sich nur
eine Koordinate ändert, alle anderen aber einen fixen Wert haben.
So sind die Koordinatenlinien in einem kartesischen
Koordinatensystem der Zeichenebene horizontale und
vertikale Geraden.
Interessanter sind die
die Koordinatenlinien der ebenen Polarkoordinaten:
es sind dies Kreise mit dem Ursprung als Mittelpunkt (auf ihnen ist
r konstant)
und Strahlen ( = Halbgerade), die
vom Ursprung ausgehen (auf ihnen ist f konstant).
In jenem Bereich der Ebene, in dem das Polarkoordinatensystem wohldefiniert ist
(überall außer im Ursprung) liegt jeder Punkt auf genau zwei Koordinatenlinien:
einer, auf der r einen fixen Wert hat und einer,
auf der f einen fixen Wert hat. Diese beiden Werte sind genau die
Polarkoordinaten des betreffenden Punktes.
Koordinatenlinien dienen also dazu, Koordinaten abzulesen. Sie bilden einen
Raster, der für das verwendete
Koordinatensystem charakteristisch
ist und ihm sein "Flair" gibt.
Siehe auch krummlinige Koordinaten.
- Koordinaten, rechtwinkelige
- Siehe kartesische Koordinaten.
- Koordinaten, schiefwinkelige
- Siehe
schiefwinkelige Koordinaten.
- Koordinaten-Raster
- ist das Muster aus Koordinatenlinien in
der Zeichenebene in Bezug auf ein Koordinatensystem.
Für geradlinige Koordinaten ist es ein Raster
aus zwei Scharen von Geraden, die jeweils zu einer der beiden Achsen parallel sind.
Im Fall
krummliniger Koordinaten sieht
der Raster wie ein deformiertes Netz aus.
So setzt er sich z.B. für Polarkoordinaten
aus allen Strahlen ( = Halbgeraden), die vom Ursprung ausgehen,
und allen Kreisen, die den Ursprung als Mittelpunkt haben, zusammen.
In jedem Fall hilft ein genügend eng gezeichneter Raster, die Koordinaten von Punkten
abzulesen. Ein im Alltag auftretendes Beispiel ist der Raster
in Landkarten, der es erleichtert, die geographischen Koordinaten (Längen- und
Breitengrad) eines Ortes zu
ermitteln.
- Koordinatensystem
- Wird von Koordinaten oder von einem Koordinatensystem ohne weitere
Angabe gesprochen, so sind damit meistens kartesische Koordinaten
gemeint. Ganz allgemein aber ist ein Koordinatensystem ein Hilfsmittel, um die Position
- den Ort, die Lage - von
Punkten (z.B. in der Zeichenebene oder im
dreidimensionalen Raum) in Zahlen
(genauer: in
Zahlenpaaren, Zahlentripeln usw.)
auszudrücken.
Geradlinige Koordinaten benützen
Koordinaten-Achsen, um diese Orientierung zu bewerkstelligen.
Stehen die Achsen aufeinander normal, so handelt es sich um kartesische (rechtwinkelige) Koordinaten,
ansonsten werden sie schiefwinkelig
genannt.
Darüberhinaus werden manchmal krummlinige Koordinaten
verwendet. Sie beruhen auf anderen Konstruktionen, um Positionen von Punkten
in Zahlen darzustellen. Ein Beispiel dafür sind ebene
Polarkoordinaten, die aus dem Abstand vom
Ursprung und einem Winkel bestehen.
Siehe auch
Koordinatenlinien,
Koordinaten-Raster und
Koordinatentransformation.
- Koordinatentransformation
- Werden gleichzeitig zwei Koordinatensysteme
in der Ebene oder im Raum verwendet, so hat jeder Punkt Koordinaten in Bezug auf das eine und
Koordinaten in Bezug auf das andere System. Die Umrechnung der Koordinaten bezüglich
des einen Systems in jene bezüglich des anderen Systeme
heißt Koordinatentransformation.
Beispiele:
Umrechnung von ebenen
kartesischen Koordinaten
in ebene Polarkoordinaten (oder umgekehrt) und
Umrechnung zwischen Koordinaten bezüglich zweier zueinander
verdrehter (ebener oder räumlicher) kartesischer
Koordinatensysteme.
- Körper
- nennt man, etwas schlampig gesagt, eine Menge, in der zwei
Operationen (Addition und Multiplikation)
definiert sind, die denselben Rechenregeln wie wir es gewohnt sind, genügen
(siehe auch Distributivgesetz), und in der
Subtraktion und Division
(außer durch 0) nicht aus der Menge herausführen.
Die in der Schulmathematik auftretenden Körper sind die Mengen der
reellen, rationalen und komplexen
Zahlen sowie die Menge der Restklassen modulo einer
Primzahl.
- Krummlinige Koordinaten
- dienen, wie alle Koordinaten, dazu, die Position von Punkten
(meistens in der Zeichenebene oder im
dreidimensionalen Raum) durch Zahlen auszudrücken.
Das bekannteste Beispiel sind ebene Polarkoordinaten.
Sie überziehen die Ebene mit einem Raster
aus Koordinatenlinien, das sich vom
bekannten Raster
kartesischer Koordinaten stark unterscheidet.
Jedes krummlinige Koordinatensystem hat seinen charakteristischen Raster,
und entsprechend verschieden kann die Ebene aussehen, wenn sie durch die "Brille"
verschiedener Koordinatensysteme betrachtet wird.
Krummlinige Koordinaten können auch im dreidimensionalen Raum
(und in höherdimensionalen Räumen) verwendet werden.
Für sie macht der Begriff der
Koordinaten-Achsen keinen Sinn.
(So gibt es im Polarkoordinatensystem weder eine
r-Achse, noch eine f-Achse).
Neben krummlinigen werden auch geradlinige Koordinaten
verwendet.
Siehe auch Koordinatensystem.
- Kubische Funktion
- bedeutet dasselbe wie
Funktion dritter Ordnung.
- Kubische Gleichung
-
oder Gleichung dritter Ordnung ist eine Gleichung der Form
a x3 +
b x2 +
c x +
d = 0 |
|
wobei die Koeffizienten
a (¹ 0),
b,
c und
d
fix vorgegeben sind. Eine kubische Gleichung
hat (über den reellen Zahlen) mindestens eine, aber
höchstens drei Lösungen. Es gibt zwar eine allgemeine Lösungsformel
(sie wurde von Gerolamo Cardano im 16. Jahrhundert gefunden), aber sie ist
zu kompliziert und unhandlich, um uns von praktischem Nutzen zu sein.
Springt keine Lösung ins Auge, so empfiehlt es sich, eine solche Gleichung
numerisch zu lösen, um zumindest
näherungsweise Lösungen zur Hand zu haben.
- Kürzen eines Bruchs
- Siehe Bruchrechnen.
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