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Jeder mit einem Begriff verbundene (fettgedruckte) Hyperlink führt in ein Kapitel der Mathematischen Hintergründe. Grün geschriebene Begriffe haben noch keine Eintragung.

 
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Identische Funktion
heißt jene Funktion, die jeden Wert der unabhängigen Variablen auf sich selbst abbildet: x ® x. Sie heißt identisch, weil ihre Wirkung jeden x-Wert gleichläßt, d.h. weil sie "nichts verändert".

Identität
Eine Identität liegt vor, wenn zwei Terme, die von einer oder mehreren Variablen abhängen, für alle Werte dieser Variablen dieselben Werte annehmen. Anders ausgedrückt ist eine Identität eine Gleichung, die immer - d.h. für alle Werte der Variablen - eine wahre Aussage darstellt. (In der Logistik wird eine solche Aussage auch Tautologie genannt). Terme, zwischen denen Identitäten bestehen, sind gewissenmaßen dieselbe Sache, nur jeweils anders angeschrieben. In diesem Sinn sind Identitäten einfach Rechenregeln.
Beispiel:   (a + b)2 = a2 + 2 a b + b2
Meistens dürfen die Variablen beliebige reelle Werte annehmen, jedoch sind auch Identitäten für andere Zahlenmengen möglich.
Beispiel:   1/(1/x) = x    ist eine Identität über der Menge der von Null verschiedenen reellen Zahlen.
Beispiel:   (n + 1)! = (n+1) n!    ist eine Identität über der Menge der natürlichen Zahlen (für die Bedeutung der Rufzeichen siehe Faktorielle).

Induktionsbeweis
oder Beweis durch vollständige Induktion ist eine Beweismethode, die mit der Struktur der natürlichen Zahlen zusammenhängt. Falls für jede natürliche Zahl n eine Aussage An definiert ist (von denen jede zunächst wahr oder falsch sein kann), so ist der Satz
                               ''An ist wahr für alle n Î N''
bewiesen, wenn es gelingt, Folgendes zu zeigen:
  • A1 ist wahr (Induktionsanfang).
  • Aus der (versuchsweise angenommenen) Richtigkeit von An (Induktionsannahme oder Induktionsvoraussetzung) kann auf die Richtigkeit von An+1 geschlossen werden (Induktionsschluß).
Es folgt also, daß auch A2 wahr ist, und daraus, daß A3 wahr ist usw.

Injektiv
heißt eine Funktion  f : A ® B, die jedes Element der Menge B höchstens einmal trifft. Eine solche Funktion heißt auch Injektion.
Injektive Funktionen können dadurch charakterisiert werden, daß zwei verschiedene x-Werte immer auch verschiedene Funktionswerte haben. In Formeln bedeutet das: Aus x1 ¹ x2  folgt  f (x1) ¹ f (x2).

Intervalle
sind Teilmengen der Menge der reellen Zahlen, die, in der Deutung von R als Zahlengerade, zusammenhängend sind. Man bezeichnet sie mit Klammern ( ) [ ] und unterscheidet offene Intervalle (wenn die Randpunkte nicht dazugehören), z.B.
      (-1, 2) = { x Î R | -1 < x < 2 },
abgeschlossene Intervalle (wenn die Randpunkte dazugehören), z.B.
      [-1, 2] = { x Î R | -1 £ x £ 2 }
und halboffene Intervalle wie
      (-1, 2] = { x Î R | -1 < x £ 2 }.
Intervalle können nach oben oder nach unten unbeschränkt sein, wie z.B. R+ = (0,¥) und R0+ = [0,¥), wobei ¥ das Symbol für ''unendlich'' ist.

Irrationale Zahlen
sind jene reellen Zahlen, die nicht rational sind, d.h die sich nicht als Bruch ''ganze Zahl/ganze Zahl'' schreiben lassen. Es sind dies genau jene reellen Zahlen, deren Dezimaldarstellung weder abbricht noch periodisch ist.
Die Menge aller irrationalen Zahlen ist so ''groß'', daß sie sich nicht ''durchnumerieren'' läßt. Sie ist (im Gegensatz zur Menge der rationalen Zahlen) überabzählbar. Die rationalen Zahlen, mit denen man es in der Praxis so oft zu tun hat, und die in so vielen Rechenaufgaben vorkommen, bilden genau genommen nur eine verschwindende Minderheit!
Beispiele für irrationale Zahlen sind jene Quadratwurzeln aus natürlichen Zahlen, die selbst keine natürlichen Zahlen sind (also Ö2, Ö3, Ö5 ..., siehe Irrationalität von Ö2) sowie die transzendenten Zahlen p und e.

Irrationalität von Ö2
Es ist nun seit mehr als zweitausend Jahren bekannt, daß die Diagonale des Quadrats in keinem ''rationalen Verhältnis'' zur Seitenlänge steht, d.h. daß der Quotient Diagonale/Seitenlänge keine rationale Zahl ist. Diese Erkenntnis geht wahrscheinlich auf die Pythogoräer des fünften vorchristlichen Jahrhunderts zurück und dürfte damals eine der ersten Grundlagenkrisen der Mathematik ausgelöst haben.
Der Quotient Diagonale/Seitenlänge im Quadrat ist gerade Ö2. Hinter dem trocken klingenden Satz ''Ö2 ist eine irrationale Zahl'' steckt also mehr Geistesgeschichte, als man zunächst annehmen möchte.
Erst nach dieser Erkenntnis war der Weg frei zur langsamen Herausbildung des Begriffs der reellen Zahlen.

Isomorph
ist ein Begriff für die Verwandtschaft zwischen Mengen und Strukturen, der viele Bedeutungen hat. In seiner einfachsten Variante ist er gleichbedeutend mit gleichmächtig.
Man könnte ihn etwa mit "ununterscheidbar, wenn durch eine bestimmte Brille betrachtet" oder "gleich hinsichtlich einer bestimmten Struktur" wiedergeben. So sind z.B. hinsichtlich der linearen Struktur zwei beliebige Vektorräume derselben Dimension zueinander isomorph.
Das mathematische Symbol für Isomorphie ist @.


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