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Unter der Nullhypothese versteht man bei einem statistischen Test die Behauptung, an der man zweifelt oder von der man glaubt, dass sie falsch sei.
Unter der Alternativ- oder Gegenhypothese versteht man bei einem statistischen Test die Behauptung, die man akzeptiert, wenn verworfen wird.
Es ist eigentlich die Alternativhypothese , die am Anfang der Überlegungen steht und die Nullhypothese wird mehr oder weniger als Gegenteil nachträglich formuliert.
Die Nullhypothese ist das logische Gegenteil zur Alternativhypothese .
Das Beweis-Prinzip des statistischen Tests lässt sich mit dem Prinzip des Widerspruchsbeweises vergleichen. Mit Hilfe der Statistik kann man nicht schlüssig beweisen. Man kann nur Wahrscheinlichkeiten berechnen und dann wie folgt entscheiden: Wenn unter der Voraussetzung von das Testergebnis eine kleine Wahrscheinlichkeit hat, so spricht dies eben gegen die Hypothese . In diesem Fall wird die These zugunsten der sogenannten Alternativ- oder Gegenhypothese verworfen. Es wird eine kleine Irrtumswahrscheinlichkeit in Kauf genommen, einen Fehler zu begehen.
Es gilt nicht nur in der Statistik, sondern allgemein, dass man eine Theorie anhand von Experimenten nur widerlegen, aber nicht beweisen kann. Wenn das Experiment mit den Voraussagen übereinstimmt, heißt das nicht, dass die Theorie richtig ist. Es kann ja mehrere verschiedene Theorien geben, die teilweise die gleichen Vorhersagen machen.
Wenn Statistiker ablehnen können, fühlen sie sich in der starken Position: Die kleine Wahrscheinlichkeit für das Eintreffen des Testergebnisses spricht gegen und somit für . Aber auf keinen Fall darf formuliert werden, es sei bewiesen, dass falsch und richtig sei.
Wenn das Testergebnis nicht so ausfällt, dass sie verwerfen können, ist ebenfalls nicht bewiesen, dass zutrifft. Man drückt das auch sprachlich aus, indem man neutraler formuliert, man behalte (vorläufig) bei, bzw. man verwerfe nicht.