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          | Station 
            15 | Markoff-Kette |  |  |   
        
        
            
 Die 
        Geschäftsführerin des Modegeschäfts Shorthouse gibt 
        eine Untersuchung des Einkaufsverhalten der Kunden in der Innenstadt in 
        Auftrag.Eine Umfrage ergibt folgendes Ergebnis:
 60% der Monatskunden von 
        Shorthouse kaufen auch im folgenden Monat dort, während 25% 
        zu Morgan´s und 15% zu Jeansfit abwandern.
 Andererseits bleiben 55% 
        der Kunden von Morgan´s diesem Geschäft auch im folgenden 
        Monat treu, während 20% zu Shorthouse und 25% zu Jeansfit 
        wechseln.
 Jeansfit kann dagegen 70% seiner Kunden an sich binden, verliert 
        aber pro Monat jeweils 15% seiner Kunden an Shorthouse und an Morgan´s.
 Im untersuchten Monat kauften 
        2690 Personen bei Shorthouse, 1980 bei Morgan´s 
        und 3210 bei Jeansfit.
 Die Geschäftsführerin 
        interessiert die zu erwartende Kundenverteilung in den nächsten sechs 
        Monaten, um über mögliche Werbemaßnahmen entscheiden zu 
        können. Dabei wird davon ausgegangen, dass die Zahl der Kunden in 
        der Innenstadt insgesamt konstant bleibt.
 
 Solche zufallsartigen Prozesse 
        können mit der Matrizenrechnung relativ einfach untersucht werden. 
        Dazu bildet man zunächst die Übergangsmatrix, 
        die in den Zeilen die Übergangswahrscheinlichkeiten 
        enthält. Die Spaltensummen einer Übergangsmatrix ergeben stets 
        1. Da zudem alle Matrixelemente positiv oder null sind, spricht man von 
        einer stochastischen Matrix.
 
         
          | Wanderung von / zu | Shorthouse | Morgan´s | Jeansfit |   
          | Shorthouse | 0,6 | 0,2 | 0,15 |   
          | Morgan´s | 0,25 | 0,55 | 0,15 |   
          | Jeansfit | 0,15 | 0,25 | 0,7 |  Diese Matrix beschreibt 
        einen Zufallsprozess, bei dem ein Zustand (oder Ereignis) nur vom unmittelbaren 
        Vorgänger beeinflusst wird und selbst nur Einfluss auf den unmittelbar 
        folgenden Zustand hat. Einen solchen stochastischen Prozess nennt man 
         
        nach dem russischen Mathematiker 
        Andrei Andrejewitsch Markoff (1856-1922) 
        Markoff-Kette.  
 Die gesuchte Kundenverteilung nach einem Monat erhält 
        man durch Multiplikation der Übergangsmatrix mit dem Vektor der sogenannten 
        Anfangsverteilung:   
         Mulitpliziert man die Übergangsmatrix nun mit diesem Ergebnisvektor, 
          erhält man die Verteilung nach zwei Monaten usw.:
     Man kann die Kundenverteilung nach 2 Monaten und 
          allgemein nach n Monaten aber auch direkt berechnen, indem man die entsprechende 
          Potenz der Übergangsmatrix benutzt:   
        
        
        Aufgabe: a) Berechnen Sie die Kundenverteilung nach 4 und nach 6 Monaten.
 b) Eine mögliche Werbekampagne für Shorthouse würde 
        70% der Kunden an das Geschäft binden, nur noch 20% würden zu 
        Morgan´s und nur noch 10% zu Jeansfit wechseln. Allerdings 
        würde sich diese Investition nur lohnen, wenn Shorthouse nach 
        einem halben Jahr mehr als 3000 Kunden verzeichnen könnte. Untersuchen 
        Sie, ob sich die Werbekampagne rentieren würde.
 c) Untersuchen Sie, welchen Effekt die in b) beschriebene Werbemaßnahme 
        nach zwei bzw. nach drei Jahren hätte. Was fällt Ihnen auf?
  
 Lösung
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