Wozu braucht man Modelle?
Um Prognosen über die wirtschaftliche Entwicklung eines
Staates machen zu können, benötigt man Kenntnisse
darüber, wie sich Veränderungen bei den Eingabegrössen
(Input) in den Ausgabegrössen (Output) auswirken.
Die Wissenschaftler sind nun bemüht, Modelle zu schaffen,
die sie einerseits den Ablauf besser verstehen lassen, ihnen
andererseits aber auch Zukunftsvorhersagen ermöglichen. Diese
Modelle können sie sich mit Mitteln der Mathematik verschaffen.
"Der Forderung, daß das Modell überschaubar sein soll,
daß man mit ihm "rechnen" kann, steht die Wirklichkeit gegenüber,
in der anscheinend eine unüberschaubare Anzahl von Einflußfaktoren
sich gegenseitig bedingen. Zwangsläufig wird bei der Modellbildung
daher eine Reduktion auf wenige Faktoren notwendig sein, wodurch
das Modell keineswegs mehr als die Wirklichkeit angesehen werden
kann. Schließlich lassen auch die Erklärungen durch das Modell
bzw. die mit dem Modell erzielten Ergebnisse Rückschlüsse zu,
inwieweit unter Umständen das Modell unzulässig vereinfacht.
Die Beschränktheit an Aussagekraft bei den im folgenden diskutierten
Modellen müssen wir uns stets vor Augen führen; hinzu kommt
noch, daß wir aufgrund der uns zur Verfügung stehenden mathematischen
Hilfsmitteln weitere Vereinfachungen vornehmen müssen."1)
Ein solches Modell ist z.B. das Leontief-Modell.
1) B. Artmann / G.Törner, Lineare Algebra,
Grund- und Leistungskurs, Vandenhoeck & Ruprecht 1980