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        ist einer der bedeutendsten 
        Mathematiker, die je gelebt haben. Von ihm kursiert die Geschichte, dass 
        er als zehnjähriger Junge in wenigen Augenblicken die Summe der Zahlen 
        von 1 bis 100 berechnete. Gauß sollte von seinem Lehrer mit dieser 
        Summierungsaufgabe recht lange beschäftigt werden, er erkannte jedoch 
        schnell, dass man aus diesen 100 Zahlen 50 Paare bilden kann, die jeweils 
        einen Wert von 101 haben. Gauß multiplizierte also die Zahlen 50 
        und 101.
        Nach ihm ist der im Folgenden dargestellte Algorithmus 
        benannt, in dem es um das Lösen von linearen 
        Gleichungssystemen geht.
      Schon im Laufe der Sekundarstufe 
        I begegnen einem Lineare Gleichungssysteme: zuerst zwei Gleichungen mit 
        zwei Unbekannten, später drei Gleichungen mit zwei oder drei Unbekannten.
        
      Realistische Probleme, 
        die durch Lineare Gleichungs- bzw. Ungleichungssysteme dargestellt werden 
        können, führen in der Regel auf viel größere und 
        nicht unbedingt quadratische Systeme ( z. B. 52 Gleichungen mit 41 Unbekannten).
        Solche Systeme kann man zwar prinzipiell mit den in der Sekundarstufe 
        I eingeübten Einsetzungs-, Gleichsetzungs- und Additionsverfahren 
        lösen, doch spätestens bei 4x4 Systemen verrechnet man sich 
        allzu leicht. Am Besten lässt man den Computer große Gleichungsysteme 
        lösen. Der muss ein gar nicht mal so schwieriges Rechenschema (eben 
        den Gauß´schen Algorithmus) mehrfach durchlaufen, bis die 
        Gleichungen in einer Form dastehen, aus der man leicht die Lösungsmenge 
        bestimmen kann.
      Zur Schreibweise :
        Gleichung 
        I           :  x1 
        -   2x2   +  4x3 = 
         2
        Gleichung 
        II         :  x1 
        -    x2    +   4x3 
          =  5      
        Gleichung III        : 2x1 
        -  3x2   +   9x3   = 
        12   
        
        Man schreibt 
        man nur die Koeffizienten in eine Matrix:
      
        
        
        Subtrahiert man von Zeile II die Zeile I und anschließend das 2-fache 
        der Zeile I von der Zeile III, so erhält man die beiden folgenden 
        Matrizen.
        
         und
 und  .
.
        
        
        Subtrahiert 
        man nun noch von der Zeile III die Zeile II, erhält man eine Matrix, 
        aus der man recht leicht die Lösungen bestimmen kann. 
        
       
  
        Aus 
        dieser Matrix kann man ablesen, dass für das obige Gleichungssystem 
        gilt: 
                             
        x3 
        = 5 ,  x2 = 3 und x1 = -12. 
        
        
        Die zweite Matrix ist aus der ersten durch Umformungen hervorgegangen, 
        die die Lösungsmenge des Systems nicht ändern. Die Frage, welche 
        Umformungen die Lösungsmenge eines Linearen Gleichungssystems ( LGS 
        ) nicht ändern, ist gar nicht so schwierig zu beantworten.
      I    :  
        Man darf Zeilen vertauschen. 
        ( Die Reihenfolge, in der ich die Gleichungen aufschreibe, ist beliebig.)
        II 
          :  Man darf Zeilen mit Vielfachen multiplizieren. 
        ( x = 5 oder 
        25x = 125 sind offenbar äquivalent)
        III :  Man darf 
        Zeilen bzw. auch Vielfache von Zeilen addieren. 
          ( Die Bedingungen von zwei Gleichungen 
                gehen in einer Gleichung 
        auf.  )
        
        Diesen elementaren Umformungen entsprechen die folgenden TI 89 - Befehle:
        
        I    :  
        RowSwap (beispiel,1,3 ) 
        vertauscht die Zeilen I und III der Matrix namens "beispiel"
        II 
          : mRow (4.5,beispiel,2) multipliziert die Zeile II der 
        Matrix "beispiel" mit 4.5 
        III :  mRowAdd(-3.5,beispiel,1,4) 
        ersetzt Zeile IV durch -3.5*I + IV
      Diese Umformungen gilt 
        es solange auf eine Matrix anzuwenden, bis auf der Diagonalen möglichst 
        nur Einsen stehen und unterhalb der Diagonalen möglichst nur Nullen. 
        Bei größeren Systemen schleichen sich bei vielen Menschen Rechenfehler 
        ein, der Computer langweilt sich auch bei noch so großen Systemen 
        nicht und ist von daher auch das geeignete Instrument für solche 
        eine Rechnung. Trotzdem soll an einem Beispiel, das vom Rechenaufwand 
        her recht freundlich gehaltenen wurde, das Prinzip des Gaußschen 
        Algorithmus verdeutlicht werden. 
       
                               
                             